Der Siegener Abenteuerspielplatz des RaBauKi e. V. öffnet seine Tore seit fast fünf Jahren etwa vierzehntägig für Kinder ab 6 Jahren. Sein Teil des Geländes, das auf dem Erfahrungsfeld SCHÖNUNDGUT auf dem Fischbacherberg beheimatet ist, wurde in dieser Zeit immer mal wieder Opfer von Vandalismus. Mal wurde eine Hütte abgerissen und verbrannt, mal wurden die Sitzmöglichkeiten der Feuerstelle in einem nächtlichen Feuer verbrannt, doch was in der Woche vor Ostern die Ehrenamtlichen des RaBauKi e. V. feststellen mussten, gleicht einer unkontrollierten und völlig enthemmten Zerstörungswut.
Innerhalb einer Woche wurden drei Strafanzeigen wegen Sachbeschädigungen gegen Unbekannt gestellt. Eskalierende Krönung fand die derzeitige Vandalismusreihe in der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag, als zahlreiche Installationen und Aufbauten verbrannt worden sind. Zum Schutz gegen Vandalismus in den Boden eingelassene Holzbänke an der Feuerstelle wurden nicht erst aus dem Boden gerissen und aufs Feuer geworfen, sondern an Ort und Stelle verbrannt. Auch die mit Kindern gebaute „Reittiere“ aus Holz und Autoreifen wurden Opfer der Flammen. Außerdem wurden selbstgebaute Minigolfbahnen aus Paletten, die im letzten Sommer bei einem Spielebauprojekt mit Kindern entstanden sind, auf dem Feuer vernichtet. „Selbst ein großer bepflanzter Blumenkübel aus Plastik, ein Wasserkanister von der, bereits in den vorherigen Nächten zerstörten, Malstation, sowie ein großer fußbetriebener alter Schleifstein wurden von den Tätern verbrannt“, so Frank Moschner, der seit über 16 Jahren beim Verein tätig ist und nach einem solchen Zerstörungswahn augenblicklich um Besonnenheit ringt.
Während der materielle Schaden schwierig einzuschätzen ist, da ein Großteil des verbrannten Materials Spenden waren, wurden innerhalb kürzester Zeit die Ergebnisse von über 150 ehrenamtlichen Arbeitsstunden zu Nichte gemacht. Wieviel Zeit und Arbeitskraft die Aufräumarbeiten und der Wiederaufbau benötigen, ist noch nicht einzuschätzen. Eine Versicherung, die für das zugrunde liegende Ehrenamt wie bei allen Vereinen aufkäme, gibt es nicht. Bislang hat sich das RaBauKi-Team auch bewusst gegen einen hohen Stahlmattenzaun entschieden, der den Abenteuerspielplatz umfrieden würde.
„Wie wir mit solchen Vandalismusvorfällen zukünftig umgehen und diese möglichst verhindern, werden wir in Gesprächen mit der Hoppmann Stiftung, Pächterin des Erfahrungsfeldes, und der Stadt thematisieren. Aber auch dies braucht wieder Kraft und Zeit, die der RaBauKi e. V. lieber in die pädagogische Arbeit mit den Kindern des RaBauKi-Abenteuerplatzes investieren möchte", so Simone Knorre vom Vereinsvorstand.