Wir wollen Kindern und Jugendlichen ab sechs Jahren einen Raum bieten, den sie selbst gestalten können. Sie haben auf dem Abenteuerspielplatz die Möglichkeit, ihre Zeit und Aktivitäten selbst zu gestalten.
Beispiel Bauen: Die Kinder planen ihre Hütten selbständig, entscheiden, ob sie alleine oder in einer Gruppe bauen, wann sie bauen und wie sie die Hütte am Ende nutzen.
Auf dem Abenteuerspielplatz können die Kinder frei entscheiden, wann sie etwas tun und was sie tun. Manche Kinder bauen dabei niemals, sondern nutzen die vielen anderen Möglichkeiten. Andere Kinder nutzen den Baubereich intensiv.
Bei all ihren Aktivitäten sammeln sie eigene Erfahrungen und müssen sich mit anderen Kindern auseinandersetzen. In unserem Buch: „Lass die Kinder frei!“ (siehe www.bdja.org/publikationen) werden diese sichtbar (und für Erwachsene kommentiert).
Auf dem Abenteuerspielplatz gilt nicht das Recht der Stärkeren. Stattdessen handeln die Kinder ihre Interessen untereinander aus. Dabei ist es wichtig, dass sie Rücksicht aufeinander nehmen, aber auch nicht untergehen – und auch, dass sie von Erwachsenen begleitet zu werden.
Oft ist es nötig, einander zu helfen, wenn ein Problem alleine nicht zu lösen ist. So lernen Kinder zu helfen, zu kooperieren und um Hilfe zu bitten.
Sie erfahren sich auf dem Abenteuerspielplatz als selbstwirksam. Wieder am Beispiel des Bauens: Steht die Hütte einmal, so können die Kinder stolz ihr eigenes Werk betrachten und betreten, etwas, was sie weitestgehend ohne Hilfe von Erwachsenen geschaffen haben. Sie haben etwas geleistet, was sie sich selbst vorgenommen haben und am Ende auch selbst beurteilen. Sie sollen mit echtem Werkzeug umgehen und sich dadurch handwerkliche Fähigkeiten aneignen, die es ihnen ermöglichen, ihre Vorstellungen in die Realität umzusetzen. Kinder wollen und können z. B. mit einer „großen Säge“ umgehen. Durch diese Betätigung gewinnen die Kinder auch eine bessere Körperkoordination.
Auf dem Abenteuerspielplatz sollen die Interessen der Kinder den gleichen Stellenwert wie die der erwachsenen Mitarbeiter*innen haben. Dieses Ziel versuchen wir mit verschiedenen Formen der Kinderbeteiligung und der Selbstreflexion zu erreichen. Aufgabe der Mitarbeiter*innen ist es, die Kinder bei der Verwirklichung ihrer eigenen Ideen zu unterstützen, aber auch Grenzen zu setzen, wo Kinder Gefahren nicht überblicken. Gemeinsam wird dann nach einer Lösung gesucht.
Der Abenteuerspielplatz ist als Einrichtung in jeder Hinsicht inklusiv: Alle sind willkommen. Mädchen und Jungen unterschiedlicher Herkunft und verschiedenen Alters finden hier einen entspannten Rahmen, der es ihnen ermöglicht, neben ihren Unterschiedlichkeiten auch ihre Gemeinsamkeiten zu entdecken. Natürlich ist ein Abenteuerspielplatz aber nicht barrierefrei. Das Team sucht gemeinsam mit Eltern nach Lösungen, ob und wie das jeweilige Kind den Abenteuerspielplatz besuchen kann.