Der Abenteuerspielplatz „RaBauKi“ wurde nach dem Vorbild der „Skrammellegplads“, auch Gerümpelspielplätze genannt, gebaut. Diese wurden schon 1943 in Dänemark eröffnet. Die Ideen stammen aus der Beobachtung des Landschaftsarchitekten C. Th. Sorensons. Er beobachtete Kinder beim Spielen auf Baustellen und Schrottplätzen. Daraufhin entwickelte er die „Byggelegepladser“, die Bauspielplätze. Als weiterer Vorläufer gelten die "Robinsonspielplätze", die es in der Schweiz gibt. Diese erinnern durch die typischen Bereiche und Inhalte wie Feuer, Wasser und Tierhaltung stark an Abenteuerspielplätze.

Im Gegensatz zu anderen Ländern Europas gab es die Abenteuerspielplätze in Deutschland erst relativ spät. Sie entwickelte sich Mitte der 60er im Zuge der Entstehung von Offener Kinder- und Jugendarbeit.

In der Zeit der Studentenbewegung hinterfragte eine Interessenvertretung aus Eltern, Pädagog*innen und Student*innen die bisherigen pädagogischen Vorstellungen. Wie auch gesellschaftliche Bedingungen, Phantasielosigkeit beim Bau der Spielplätze und Funktionalisierung öffentlicher Räume hinterfragten und die „die soziokulturellen Lebensbedingungen in ihrem Wohnbereich verbessern wollten“ (vgl. Hiltrud von Spiegel).

Das Ziel war eine alternative Kindererziehung, die den Kindern wieder sinnliche Erfahrungen ermöglicht und Kindheit „entkolonisiert“ und „entkommerzialisiert“.

Aus dieser Bewegung heraus entstanden Spielmobile, Kinderspielclubs, Spielhäuser. Wie auch die stadtteilbezogene Arbeit und 1967 der erste Abenteuerspielplatz im Märkischen Viertel in Berlin. Zeitnah wurde 1972 die erste Jugendfarm auf einem vorher privat geführten Bauerhof in Stuttgart-Elsental gegründet. Daraus wurde auch in Deutschland eine ganze Bewegung und bis heute gibt es viele Abenteuerspielplätze und Jugendfarmen, insbesondere in städtischen Regionen. Sogar in Kreuztal und Siegen sind schon vor „RaBauKi“ Bauspielplatzprojekte durchgeführt worden. Diese scheiterten jedoch an dauerhaften Finanzierungsmöglichkeiten.

Die Unterschiede der Jugendfarmen, Bauspiel- und Aktivspielplätzen und Kinderbauernhöfe in Deutschland liegen in der deren Entwicklung und in den Schwerpunkten:

  • Abenteuerspielplätzen entstanden aus einer sozialpädagogischen Idee mit emanzipatorischem Konzept heraus und legten den Schwerpunkt auf „kompensatorische und soziale Erziehungsziele“. Heute bestehen nach Zählung etwa 300 konzeptionell unterschiedliche, betreute Spielplätze in deutschen Städten, vom Abenteuerspielplatz über den Kinderbauernhof bis zur Kinder- und Jugendfarm (Quelle: Bund der Jugendfarmen).

  • Die Jugendfarmen, die im Stuttgarter Raum verbreitet sind, entstanden unter der Idee, ein selbstständiger Freiraum für Kinder und Jugendliche zu sein. Sozusagen ein „Ich-Raum“, in dem Kinder und Jugendliche autonom und eigenständig handeln. Ein großer Bereich ist die Tierhaltung sowie Angebote wie therapeutisches Reiten. Wodurch auch der Mädchenanteil bei den Besucherzahlen größer wurde. Die Idee eines betreuten Spielplatzes war noch nicht Teil bei der Gründung der ersten Jugendfarm.