Der Siegener Verein veranstaltet ein zweites Projekt und lädt Kinder zum Bauen ein
"Die Bedingungen sind schwer, der Bedarf aber riesig“, so fasst der, nach vielen Jahren aus dem Vorstand des Vereins ausscheidende Frank Moschner, die Situation zusammen. Nachdem Corona ab März auch bei RaBauKi für verschlossene Tore sorgte, konnte im Sommer ein Projekt durchgeführt werden. Immerhin 40 Kinder je Woche, teilweise mehr, konnten teilnehmen. Alles war kleiner, alles war nicht ganz so ungezwungen und ausgelassen wie sonst. „Aber, wer wenn nicht wir, sollte auch während Covid-19 öffnen?“, fragt Moschner weiter.
Immerhin ist der Siegener Abenteuerspielplatz weiträumig und draußen. Selbst die Hütten haben Abstände. Optimale Bedingungen um auch in Corona-Zeiten zu öffnen. Die Kinder von Hütten dagegen bilden entsprechend der Corona-Verordnungen Bezugsgruppen. So wissen sie, bei wem sie Abstand halten oder wann sie eine Maske tragen müssen und mit wem sie eng und ohne Maske sein können und mit wem nicht. Sichtbar werden die Gruppenzugehörigkeiten durch farbige Kappen.
"Auf diese Weise habe die Kinder unter den bestehenden Einschränkungen trotzdem noch maximale Freiheiten.", berichtet Tim Elze. Er organisiert zusammen mit einem etwa zehnköpfigen Team ein zweiwöchiges Projekt für die Herbstferien 2020.
Dann sind die Kinder wieder eingeladen auf RaBauKi zu bauen, sich zu erproben, in Teamarbeit zu wachsen und gemeinsam eine gute Zeit zu verbringen. Eingeladen sind wieder alle Kinder ab 6 Jahren. Informationen gibt es auf der Website des Vereins.
Möglich wird das Projekt aufgrund einer erfolgreichen Antragsstellung beim Deutschen Kinderhilfswerk. Dabei wurde Anfang des Jahres, als Corona noch nicht präsent war, ein Antrag auf ein einwöchiges Projekt gestellt. „Uns stehen nun mit den laufenden Mitteln des Vereins und der Förderungszusage des Deutschen Kinderhilfswerks ausreichend finanzielle Ressourcen für ein zweiwöchiges Projekt zur Verfügung“, stellt Andal Wagner, die Finanzreferentin des Vereins dar. Durch diese Förderung ist es möglich den Corona-bedingt erhöhten Personalbedarf zu stemmen und die Kinderzahl nicht reduzieren zu müssen. So können auch bei diesem Projekt mindestens 40 Kinder täglich kommen.
Für den Verein ist das Herbstprojekt nicht nur Kompensation ausgefallener Öffnungstage des ersten Kalenderhalbjahres, sondern auch ein Stück von dem, was man eigentlich machen will. Vereinsziel ist ja schließlich weiter, nach Vorbild vieler wichtiger Offener Spielräume landauf, landab, der Betrieb eines ganzjährig geöffneten, pädagogisch betreuten Abenteuerspielplatzes. Ein solcher Platz kann wichtiger Sozialisationsort für viele Kinder sein. In Siegen fehlt er jedoch noch. An rund 300 Stellen in Deutschland ist er dagegen schon Wirklichkeit.