Das Team des RaBauKi-Abenteuerspielplatzes entwickelt seine pädagogische Arbeit weiter.
Seit nun schon fast zwei Jahren öffnet der RaBauKi e.V. auf dem Gelände SCHÖNUNDGUT auf dem Siegener Fischbacherberg etwa alle zwei Wochen seine Pforten. Allein schon auf Grund des kleineren Geländes haben diese Wochenendöffnungszeiten einen anderen Charakter als die großen Sommerprojekte des Vereins. „Wenn wir an einem Wochenende mit zwei bis vier PädagogInnen und 20 Kindern hier sind, ist dies eine ganz andere Arbeit, als im Sommer.“ findet Christian Plümacher, der sowohl im Sommerteam ist, als auch bei den Wochenend-Öffnungszeiten arbeitet. „Dadurch, und weil man die Kinder nicht drei Wochen am Stück sieht, sondern über das Jahr immer wieder, ändert sich auch die pädagogische Arbeit.“ ergänzt der angehende Sozialpädagoge.
Um die Situation bei den Wochenend-Öffnungszeiten zu reflektieren und die pädagogische Arbeit weiterzuentwickeln, setzte sich ein Teilteam zusammen. Sie alle kommen aus verschiedenen pädagogischen und sozialen Berufen oder Studiengängen, und haben zudem schon größtenteils mehrmals die intensive pädagogische Vorbereitung für die Sommerprojekte durchlaufen.
So standen an diesem Wochenende die Themen „pädagogische Rolle der Erwachsenen“ in einem offenen Angebot wie dem des RaBauKi auf der Tagesordnung. Schließlich ist es das Ziel des RaBauKi e. V., Kindern möglichst viele Freiräume zu geben, sie aus der sonst überall vorherrschenden Fremdbestimmung wenigstens für die Zeit des Besuchs auf dem Abenteuerspielplatzes zu nehmen. „Kindern das Recht zu geben, ihren Tag und die stattfindenden Aktivitäten selbst zu bestimmen, bedeutet, dass sich Erwachsene anders verhalten müssen, als das in unseren Erfahrungen aus pädagogischen Einrichtungen wie Schulen, geschieht.“ berichtet Nina Flaig, Diplom-Sozialpädagogin. Die erfahrenen PädagogInnen versuchen, diesem Anspruch der Kinderrechtskonvention und des Kinder- und Jugendhilfegesetzes gerecht zu werden und bringen dafür Erfahrungen aus ihren beruflichen Handlungsfeldern sowie ihren Studiengängen ein. Nicht zuletzt auch die GrundschullehrerInnen, die ähnliches in der Schule versuchen. Was bedeutet es beispielsweise, pädagogisch gerecht zu handeln? Ist es, allen Kindern das selbe zukommen zu lassen? Oder ist die Aufgabe, jedem einzelnen gerecht zu werden, ungleich schwieriger, weil der Pädagoge jeder Zeit im Austausch mit den Kindern herausfinden muss, was das einzelne Kind jeweils benötigt? „Unsere Teamstruktur und die unterschiedlichen Erfahrungen außerhalb von RaBauKi, aber auch innerhalb des RaBauKi-Teams von 20 bis zu einem Jahr, ermöglichen hier einen besonders fruchtbaren Austausch“, resümiert Sarah Büchmann, Vorbereiterin des Klausurwochenendes. Sie, wie die weiteren Teilnehmer, sind sicher, dass die kommenden Wochenendöffnungszeiten auf noch besserer Basis pädagogisch begleitet werden.